Während alle Welt auf Spargel, Bärlauch und Co. lauert, so scheint es zumindest und einiges an Rezepten zu dem Thema habe ich bereits gesichtet, herrschen in unserem Gemüsefach noch die winterlichen Knollen. Um Folienspargel reiße ich mich nicht, selbst wenn die Verlockung zugegebenermaßen groß ist. Als wir kürzlich auf der Suche nach einem feinen, aber schnellen Abendessen waren, stieß Herr H. im Pastabuch auf dieses interessante Rezept. In ihm spielt Knollensellerie unerwartet einmal die Hauptrolle und muss sich ausnahmsweise nicht als Püree verkleiden oder als Geschmacksgeber in Fond, Brühe oder Suppe abarbeiten. Ich war einigermaßen skeptisch, ob der Gute eine solche Solorolle meistern konnte, aber Herr H. zerstreute meine Bedenken schlicht mit dem Verweis auf seinen knurrenden Magen.
Für die Pennoni con Salsa di Sedano Rapa:
- Pennoni Rigate nach Belieben und Hunger für 2
- Salz und schwarzer Pfeffer nach Belieben
- frisch geriebener Parmesan nach Belieben
- Petersilie, fein gehackt, nach Belieben (wir: Schnittlauch)
- 25 g Butter
- 1 kleine Zwiebel, fein gehackt
- 300 g Knollensellerie (geschält gewogen), fein gewürfelt
- 50 g Kochschinken, in feine Streifen geschnitten
- ca. 25 g Milch
Nach der Bereitstellung der überschaubaren Zutatenmenge, zerließ Herr H. die Butter in der Wokpfanne und schwitzte die Zwiebel darin ca. 5 Minuten farblos an, dann gab er die Schinkenstreifen hinzu und erhitzte sie kurz. Anschließend stellte er die Pfanne beiseite. Ich hatte inzwischen den fein gewürfelten Sellerie in Salzwasser ca. 10 Minuten gekocht, bis er weich war. Nun goss ich ihn ab, gab die Milch hinzu und zerdrückte ihn mit der Gabel grob. Ich gab ihn zu der Zwiebel-Schinken-Mischung und verrührte alles zu einer dicklichen Sauce. Herr H. hatte derweil die Pasta al dente gegart und gab sie nach dem Abgießen mit wenig Kochwasser zur Sauce. Ich verrührte alles, schmeckte mit Salz und Pfeffer ab und stellte erstaunt fest, dass es wesentlich besser schmeckte als es aussah. Herr H. bestand dennoch auf ein paar Bilder, zum Glück, sonst könnte ich dieses köstliche Gericht nun nicht teilen.
Fazit: Der Knollensellerie meisterte seine Solorolle in diesem Gericht auf’s Beste! Ich musste Herrn H. wieder einige Gabeln vom Teller stibitzen, so gut schmeckte es. Ich koche es inzwschen fast wöchentlich, da es trotz des kräftigen Selleries geradezu elegant anmutet. Ich habe es sowohl mit Schnittlauch, als auch mit Petersilie serviert. Uns schmeckte es mit Schnittlauch tatsächlich noch einen Tick besser. Was natürlich, wie immer, Geschmackssache ist. Wichtig ist auf jeden Fall die Qualität des Kochschinkens. Der deutsche Formpressschinken ist auf jeden Fall ungeeignet.
Aus: Pasta Antonio Carluccio