Es scheint, als hielte Frau Grandits noch einige Überraschungen bereit. Über diesen traumhaften Linsen-Mango-Salat stolperten wir eher zufällig, da wir eine Begleitung für ein Süppchen suchten und die restliche Mango verarbeitet werden wollte. Und so entstand nebenbei, ganz unerwartet, ein Salat, der seitdem bereits drei Mal wieder zubereitet wurde. Das trieb unseren Mango-Verbrauch schlagartig in ungeahnte Höhen. Ich verwende übrigens keine „frischen“, unreif geernteten und muffig schmeckenden Mangos. Unser Asia-Laden bietet reif geerntete, bereits geputzte Mangosscheiben tiefgefroren an. Ein echter Hochgenuss.
Für das Rote Bete Knäckebrot:
- 170 g Mehl (ich: Weizenmehl 812er)
- 100 Hartweizengrieß
- 4 g Trockenhefe (ich: 3 g frische Hefe)
- 3 g Salz
- 130 g Rote-Bete-Saft
- 60 g Olivenöl (ich: 30 g)
- 1/2 TL Szechuanpfeffer, gemörsert, zum Bestreuen
- 1/4 TL Fleur de Sel, zum Bestreuen
Ich habe die Hefemenge bewusst reduziert und dem Teig statt 20 Minuten lieber 2 Stunden zum Gehen Zeit gelassen. Wer es eilig hat, nimmt mehr Hefe.
Ich gab alle Zutaten für den Teig in eine Schüssel, verknetete sie ca. 10 Minuten von Hand zu einem glatten Teig und ließ ihn gut 2 Stunden gehen. Nach einer Stunde dehnte und faltete ich den Teig in der Schüssel. Den fertig gegangenen Teig rollte ich portionsweise ca.2mm dünn mit der Nudelmaschine aus. Aus den Bahnen rollte ich Rechtecke ca. 3cm x 7cm Größe aus, bespühte sie mit Wasser und bestreute sie mit den Gewürzen. Ich buk sie ca. 12 Minuten bei 220°C und ließ sie abkühlen.
Für den Linsen-Mango-Salat:
- 100 g rote Linsen
- 1/2 Mango, gewürfelt
- 1 kleine rote Zwiebel, in dünne Scheiben geschnitten
- 1 TL Reismehl
- Öl zum Frittieren
Herr H. kochte die Linsen ca. 8 Minuten etwas weicher als bissfest, schnitt Mango und Zwiebel und bestäubte die Zwiebelringe mit dem Reismehl. Anschließend frittierte er sie bei 170°C goldbraun und ließ sie in einem Sieb abtropfen. Er gab die abgetropften Linsen und die Mangowürfel in eine Schüssel und bereite das Dressing.
Für das Dressing:
- 1 TL Ingwer, geschält und gehackt
- 1/2 Knoblauchzehe, fein gehackt
- 1 Chili, fein gehackt
- 1 TL Zucker
- 2,5 EL Fischsauce
- 3 EL Limettensaft
- 1/2 TL Orangenblütenwasser
- 2 EL Olivenöl
- 1 Pr. Kreuzkümmel, gemahlen
Das Fotografieren der einzelnen Zutaten dauerte wesentlich länger als das Zusammenrühren des Dressings. Nachdem er es gerührt hatte, gab er es über Linsen und Mangowürfel, hob es behutsam unter, was nicht viel nützte, da gekochte rote Linsen nun einmal die Neigung zum Zerfallen haben. Der fertige Salat durfte nun noch eine Stunde durchziehen, während wir uns um den zweiten Gang kümmerten.
Fazit: Ich verteilte den Salat auf zwei Schälchen und garnierte mit frittierten Zweibelringen. Orangenblüten wären sicher auch sehr hübsch gewesen, aber da ich gerade keine zur Hand hatte, musste ein Minztrieb herhalten. Wir senkten unsere Gabeln, ich dachte, nun ja, ein Linsensalat, nichts besonderes, und probierte. Erstaunt hoben sich meine Augenbrauen. Herr H. hatte indes die Augen geschlossen und brummte. Ein Zeichen für höchsten Genuss. Der Linsen-Mango-Salat wartete mit einer perfekt ausbalancierten Würzung auf und die Mangowürfel sorgten immer wieder für einen unerwartet fruchtigen Akzent. Allein den Szechuanpfeffer auf dem ansonsten köstlich knusprigen Knäckebrot fand ich überflüssig.
Aus: Gewürze Tanja Grandits