Zum Geburtstag gehört die Torte wie der Deckel zum Topf und da wären wir auch schon beim Thema. Zorra feiert ihren 9. Bloggeburtstag. Seit 9 Jahren bloggt sie nahezu täglich und unermüdlich. Respekt! Herzlichen Glückwunsch, liebe Zorra. Ich bewundere deine Ausdauer und Kreativität zutiefst. Ich bin noch nicht einmal ein Jahr dabei und spüre schon jetzt gelegentlich eine gewisse Anstrengung. Zu deinem Geburtstag haben Herr H. und ich uns eine ganz besondere Torte ausgedacht. Köstliche Blaubeeren in sahniger Crème umhüllt von dem besten Schokoladenbiskuit, den ich bislang gebacken habe. Lass es dir schmecken!
Für den Schokoladenbiskuit (20er Tortenring):
- 3 Eiweiß Gr. M
- 40 g Zucker
- 1 Pr. Salz
- 3 Eigelb Gr. M
- 35 g Zucker
- 10 g Wasser
- 60 g Mehl
- 1/2 TL Backpulver
- 2 EL Kakaopulver (20 g)
Herr H. trennte die Eier und schlug das Eiweiß mit einer Prise Salz an und gab nach und nach 40 g des Zuckers hinzu. Nach ca. 5 Minuten war der Eischnee glänzend und sehr fest. Ich wog derweil die restlichen Zutaten ab und heizte den Backofen auf180°C. Dann gab ich 35 g Zucker und 10 g Wasser in einen Topf und erhitzte beides auf 118°C. Herr H. schlug die Eigelbe an und ich gab den Zuckersirup in einem feinen Strahl zu den Eigelben. Nach ca. 7 Minuten waren die Eigelbe weißcremig aufgeschlagen und handwarm. Ich hob zunächst behutsam die Eigelbmasse unter den Eischnee und zog anschließend mit einem Schaber die Mehl-Kakaomischung unter. Herr H. stellte den Tortenrig auf 20 cm Durchmesser, setzte ihn auf ein mit Backpapier belegtes Blech, strich die Biskuitmasse in dem Ring glatt und schob das Blech in den Backofen. Nach 20 Minuten war der Boden durchgebacken und durfte auf einem Gitter vollständig abkühlen. Als er erkaltet war, halbierte ich ihn waagerecht mit dem Messer.
Für die Joghurtmousse:
- 3 Blatt weiße Gelatine
- 2-3 EL Amaretto
- 1 EL Vanillezucker
- 100 g Joghurt
- 100 g Sahne
- 2 Eiweiß Gr. M
- 1 Pr. Salz
- 75 g Zucker
Ich weichte die Gelatine 10 Minuten in sehr kaltem Wasser ein. Herr H. wog alle Zutaten ab und schlug das Eiweiß mit einer Priese Salz und etwas Zucker an. Nach und nach ließ er den restlichen Zucker einrieseln. Nach gut 5 Minuten war der Eischnee steif und glänzend. Ich schlug derweil die Sahne zu 80% steif und erwärmte 2 EL Joghurt mit dem Amaretto. Darin löste ich die ausgedrückte Gelatine auf und rührte das Ganze anschließend unter den Joghurt. Dann hob ich zunächst den Eischnee unter den Joghurt und zuletzt die Sahne.
Für das Blaubeergelee:
- 3 Blatt Gelatine (ich habe 2 genommen, aber das Gelee würde nicht richtig fest)
- 150 g Blaubeeren
- 100 g Orangensaft
- 50 g Gelierzucker 2:1
Herr H. weichte die Gelatine in sehr kaltem Wasser ein, wog die Blaubeeren ab, gab den Orangensaft hinzu und zerkleinerte beides mit dem Pürierstab. Er verzichtete darauf, die Masse durch ein Sieb zu streichen, mehr Frucht, erhitzte das Püree mit dem Gelierzucker und ließ es 4 Minuten köcheln. Dann zog er den Topf vom Herd, ließ das Gelee etwas abkühlen und rührte zuletzt die gut ausgedrückte Gelatine unter. Der Abend war zwar inzwischen schon fortgeschritten, aber wir wollten die Torte unbedingt noch zusammen setzten. Wenn ich geahnt hätte, wie lange es noch dauern würde, hätte ich es auf den nächsten Tag verschoben.
Ich legte zunächst einen Boden mit der Backhaut nach unten in den Ring und verteilte ca. 1/3 der Joghurtmousse darauf. Dann stellte ich die Form in den Gefrierschrank. Nach ca. 20 Minuten war die Crème fest. Ich verteilte die Hälfte des Blaubeergelees darauf und stellte sie erneut ins Eis. Nach weiteren 20 Minuten war das Gelee leider noch nicht fest genug, aber ich verteilte dennoch das zweite Drittel der Joghurtmousse darauf und bedeckte es mit dem zweiten Boden. Darauf verteilte ich die restliche Mousse, stellte die Torte in den Kühlschrank und dann konnten wir endlich schlafen gehen. Am nächsten Morgen musste ich leider feststellen, dass die mittlere Geleeschicht nicht richtig fest geworden war. Ich gab das restliche Blaubeergelee auf die Torte und fror sie einige Stunden ein, damit ich sie später gefahrlos schneiden konnte.
Fazit: Nachdem wir die Torte geschnitten und abgelichtet hatten, war sie augetaut und konnte probiert werden. Die Kombination von Joghurtmousse, Blaubeergelee und Schokoladenbiskuit war umwerfend! Der Schokoladenbiskuit war durch das warm-kalt-geschlagene Eigelb herrlich saftig und hatte nicht diesen eilastigen Nachgeschmack, den ich an schlichten Biskuits oft festgestellt habe. Beide Nachbarinnen teilten unser Urteil und ein Stück Torte reiste dieses Mal tatsächlich noch 20 km weiter und wurde einer Bekannten der besten Nachbarin serviert, die sich auch sehr angetan äußerte. Allein das zu weiche Blaubeergelee gefiel mir nicht. Ich würde beim nächsten Mal die Gelatinemenge erhöhen oder gleich auf Agar-Agar umsteigen. Die Blaubeertorte ist zwar durch die vielen Schichten etwas zeitaufwändig, aber die Investition lohnt sich!