Aubergine tricolore

aubergineMeine Lust auf Salat steigt mit den Temperaturen. Das heimische Grün braucht allerdings noch ein Weilchen. Die Tomaten und Auberginen stammen natürlich nicht aus den Vierlanden, aber sie kommen immerhin schon aus Holland und ich hege die berechtigte (?) Hoffnung, dass die Holländer gewissenhafter mit ihren Pfanzen umgehen als einige der südeuropäischen Nachbarn. Hinzu kam ein neu ausgeliehenes Kochbuch, Genussvoll Vegetarisch von Yotam Ottolenghi. Ich hatte in den letzten Monaten so viel Widersprüchliches über dieses Buch gelesen, dass ich mir einfach selbst ein Bild machen wollte.

Für die Auberginen tricolore:

  • 2 mittelgroße Auberginen
  • Olivenöl
  • Fleur de Sel oder grobes Meersalz
  • Schwarzer Pfeffer
  • 1 gelbe Paprikaschote, in 1 cm große Würfel geschnitten (ich: eine rote Spitzpaprika)
  • 10 Kirschtomaten, geviertelt (ich: 5 etwas größere)
  • 1 EL Rotweinessig (ich: Sherryessig)
  • 30 g Kapern, plus 1 EL Kapernlake
  • 150 g Büffelmozzarella
  • 15 g Korianderblätter

Ich heizte den Backofen auf 190°C vor und schnitt die Auberginen quer in 2 cm dicke Scheiben. Maßband herausgeholt, wow, 2 cm, ganz schön dick. Aber so stand es nun mal im Buch und ich hatte beschlossen zu vertrauen. Also gut. Danach pinselte ich die Auberginen auf beiden Seiten mit Ölivenöl ein, bestreute sie mit Pfeffer und Salz und schob sie auf einem mit Backpapier belegten Blech für 30 Minuten in den Ofen.

OLYMPUS DIGITAL CAMERADann schnitt ich Paprika und Tomaten und gab sie mit den Kapern zusammen in eine Schüssel. Ich mischte Öl, Kapernlake und Essig unter und blickte erneut skeptisch ins Buch. Kein Salz, kein Pfeffer, kein nichts? Vertrauen. Ich probierte die Kapernlake, sehr salzig und deckte die Schüssel ab. Je länger sie mariniert, desto besser sollte sie schmecken.

Dazu sollte es ein Fladenbrot geben. Ich habe den Teig allerdings leicht modifiziert.

Für das Fladenbrot:

  • 170 g Weizen 1050er
  • 60 g Roggenvollkorn
  • 150 g Wasser
  • 4 g Hefe
  • 50 g Roggensaueranstellgut
  • 30 g Haselnussöl
  • 5 g Rübensirup
  • 4 g Salz
  • Sesam zum Betreuen

Ich knetete alle Zutaten zusammen, ließ den Teig zwei Stunden ruhen, faltete ihn zwischendurch zweimal in der Schüssel und formte ihn anschließend auf der leicht bemehlten Arbeitsfläche zu einem etwas 1 cm dicken Fladen. Dann stippte ich ihn kräftig mit den Fingerspitzen, in der Hoffnung, dass er sich beim Backen nicht aufblähen würde, besprühte ihn mit Wasser und bestreute ihn mit Sesam. Die Auberginen waren fertig. Ich heizte den Ofen auf 225°C und buk den Fladen etwa 15 Minuten. Nach dem Backen waren die Auberginen herrlich goldbraun und mächtig geschrumpft. Die  2 cm waren gut bemessen.

aubergineFazit: Ich stimme Herrn Ottolenghi zu, dass frischer Koriander sich auf diesem Salat ganz vorzüglich macht. Frevel hin oder her. Natürlich kann man stattdessen auch Basilikum verwenden. Die marinierte Tomaten-Paprikamischung war tatsächlich würzig genug, auch ohne Salz und Pfeffer und die Auberginen himmlisch cremig. Lediglich die Mengenangabe halte ich für zweifelhaft. Im Rezept steht, 3 mittelgroße Auberginen und 150 g Mozzarella würden für 4 Personen reichen. Als Vorspeise mag das sogar sein und vielleicht war es auch so gemeint. Das bleibt, zumindest in der deutschen Übersetzung, unklar. Ich werde sicher noch das ein oder andere Rezept aus diesem Buch probieren, obwohl mich spontan nicht viele ansprachen.

Auch das Fladenbrot gefiel uns modifiziert wesentlich besser. Ohne Milch bekommt es eine festere Krume, die durch das nicht so dünne Ausrollen herrlich saftig blieb. Gewürze mag ich im Brot als Begleitung zu gewürzten Speisen generell nicht so gern. Das schlichte Bestreuen mit Sesam hingegen war perfekt und schmeckte gut in Verbindung mit Koriander.

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