Endlich ist er da, der Frühling. Aber bis Giersch, Löwenzahn und Co. geerntet werden können, gilt es den immer größer werdenden Salathunger anderweitig zu befriedigen. Denn Eisbergsalat aus Spanien ist einfach nicht mein Ding. Selten vergeht bei mir so wenig Zeit zwischen dem ersten Sichten eines Rezepts bis zur Umsetzung. In diesem Fall waren es knappe vier Stunden. Deb empfiehlt Kartoffelgratin und kurz gebratenes Fleisch zum Salat, ich bevorzuge frisch gebackenes Brot. Leider waren die Vorräte aufgebraucht und welches wohlschmeckende Brot kann man schon in vier Stunden herstellen? Ich erinnerte mich an das Mjukbröd vom Plötzblog und schaute nach. Zubereitungszeit am Backtag: 2,5 Stunden, kein Vorteig, perfekt!
Für den Teig:
- 170 g 1050er Weizenmehl
- 60 g 1150er Roggenmehl (ich: Vollkorn, frisch gemahlen)
- 190 g Milch (3,5%)
- 5 g Hefe (würde ich beim nächsten Backen auf 3 g verringern)
- 50 g Anstellgut (vom Roggensauer)
- 20 g Butter
- 2 g Rübensirup (ich: 1 TL)
- 2 g Zucker (ich: weggelassen)
- 5 g Salz (ich: 4 g)
- 1/2 TL Anis-Fenchel-Kümmel-Mischung (gemahlen)
Ich gab alle Zutaten in ein Schüssel, verrührte sie kurz und knetete den anfangs recht klebrigen Teig von Hand. Nach ca. 5 Minuten wurde er deutlich geschmeidiger und klebte kaum noch. Ich knetete ihn noch ein paar Minuten und ließ ihn abgedeckt am wärmsten Ort in meiner Küche (22°C) gut zwei Stunden gehen. Zwischendurch faltete ich ihn drei Mal. Danach hatte er sein Volumen fast verdoppelt. Ich drückte ihn mit den Händen auf dem bemehlten Tisch rechteckig flach und ließ ihn ca. 10 Minuten entspannen. Dann rollte ich ihn mit dem Nudelholz auf ca. 5 mm Dicke aus und gab ihn für 5 Minuten in den auf 250°C vorgeheizten Backofen. Leider hatte ich ihn nicht gestippt und er wölbte sich nach kurzer Zeit ballonartig nach oben. Nach den 5 Minuten nahm ich das Blech aus dem Ofen, wendete den Fladen und buk ihn weitere 5 Minuten. Er sollte kaum gebräunt sein.
Während der Teig ging, bereitete ich den Linsen-Kichererbsensalat mit Feta und Tahin genau nach Rezept zu.
Für den Salat:
- 100 g Linsen (ich: schlichte braune)
- 1 Knoblauchzehe, halbiert, Keim entfernt
- einige frische Salbeiblätter (ich: 4 selbst getrocknete)
- 1 TL Olivenöl
- 200 g Wasser
Ich gab alle Zutaten in einen kleinen Topf, reduzierte die Hitze nach dem Aufkochen zu einem leisen Simmern. Nach 45 Minuten waren sie gar. Ich entfernte Knoblauch und Salbei und mischte sie nach dem Auskühlen mit
- ca. 150 g gegarte Kichererbsen (ich: gepellt, schmeckt feiner)
- 1/4 Salzzitrone, Fleisch, entfernt, fein gehackt
- 1TL Koriander, 1/2 TL Kumin, geröstet, gemahlen
- 1/2 Knoblauchzehe, im Mörser zu Brei verrieben mit 1/2 TL groben Meersalz
- 20 ml Zitonensaft
- 1 EL Olivenöl
- 1 EL glatt gerührtes Tahin
Nachdem ich alle Zutaten für das Dressing verrührt hatte, begann ich mit der Zusammenstellung.
Für das Finish:
- 1 kleine rote Zwiebel, in Halbmonde geschnitten, in einer großen Salatschüssel mit einer Prise Salz, 1 TL Zitronensaft und 1 TL Olivenöl vermischt
- 1 Handvoll Korinander, gehackt, unter die Zwiebel gemischt
- 100 g Schafkäse, gewürfelt, untergemischt
- Linsen, Kichererbsen, Salzzitrone, darunter gemischt
- Dressing, darunter gemischt
- 1 EL Sesam, geröstet, darüber gestreut
Fazit: Vom Mjukbröd sind wir restlos begeistert. Weich, durch die Milch, kräftig, durch Roggen und Roggensauer und dezent würzig. Es schmeckte auch noch am nächsten Morgen zum Frühstück herrlich und erinnerte uns an ein nach zehntägiger brotloser Zeit im Fjäll genossenes schwedisches Polarbröd. Der Salat war auch gut, aber, wie Herr H. so treffend bemerkte, da geht noch was. Mir fehlten eine gewisse Schärfe (frische rote Chilis?) und eine dezente Süße (Rosinen, Datteln?) und ich würde nächstes Mal Limettensaft statt Zitronesaft nehmen. Außerdem hat sich mir auch nicht erschlossen, warum man die einzelnen Zutaten nacheinander und nicht gleichzeitig miteinander vermengt. Wir werden ihn gewiss demnächst verändert probieren. Ich werde berichten.