Suchtstoff

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Pünktlich zum 1. Advent ist es mir endlich gelungen, eine akzeptable Kopie des absolut süchtig machenden Wasa Kanel herzustellen. Kennengelernt hatten wir das zimtige Runde während unseres Ausflugs nach Kopenhagen im September. Ich hatte es im Regal gesehen und da ich mir ein Zimtknäcke nicht so recht vorstellen konnte, musste es mit. Nach dem ersten Bissen hatte Herr H. mich grinsend angesehen, das sei zwar schon irgendwie sehr speziell, aber durchaus gut. Was fehle, sei noch der passende Belag und auch der hatte sich recht schnell gefunden. Braunkäse oder korrekt Geitost, dieser seltsame Käse aus Ziegenmilch erwies sich als absolutes „match made in heaven“. Wir hatten einige Pakete mitgebracht und sogar noch Nachschub als Mitbringsel von der besten Nachbarin bekommen. Aber irgendwann war halt die letzte Scheibe genossen – und wir bereits süchtig. Man kann das Knäcke zwar in Deutschland online beziehen, allerdings sind die Versandkosten üppig. Also grübelte ich ein Weilchen und stellte eine Rezeptur zusammen.

Für das Zimt-Knäcke (ca. 15 Scheiben à 10 cm):

Für den Vorteig:

  • 50 g Weizenmehl 550er
  • 25 g Wasser
  • 0,1 g Hefe (ein reiskorngroßer Krümel)

Für den Hauptteig:

  • Vorteig
  • 150 g Wasser
  • 200 g Weizenmehl 550er
  • 30 g Zucker
  • 4 g Hefe
  • 10 g Zimt
  • 4 g Salz
  • 10 g kalte Butter

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Am Abend verknete ich die Zutaten für den Vorteig zu einer homogenen Kugel und ließ ihn abgedeckt ca. 12 Stunden reifen. Am nächsten Morgen gab ich Wasser, Vorteig, Mehl, Zucker, Zimt, Hefe und Salz in die Schüssel der Maschine und ließ sie 5 Minuten auf langsamster Stufe laufen. Dann erhöhte ich die Geschwindigkeit, gab stückweise die Butter hinzu und ließ sie weitere 7 Minuten kneten, bis der Teig sich vollständig vom Boden löste. Anschließend durfte der Teig eine gute Stunde abgedeckt gehen. Den fertig gegangenen Teig rollte ich auf leicht bemehlter Arbeitsfläche ca. 2 – 3 mm dünn aus und stach mit einem 10 cm Tartring Kreise daraus aus, die ich auf ein mit Backpapier belegtes Blech legte. Vielleicht könnte man alternativ den Teig in 15 Kugeln unterteilen und sie zu Kreisen ausrollen. Das probiere ich beim nächsten Mal. Ich stippte die Kreise kräftig und schob das Blech ohne Schwaden in den auf 230°C vorgeheizten Backofen. Nach ca. 12 – 14 Minuten waren sie leicht gebräunt und fühlten sich knusprig an. Herr H. schlich bereits ungeduldig um das Abkühlgitter herum. Nur mit Mühe konnte ich ihn davon abhalten, ein noch warmes Knäcke zu verkosten.

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Fazit: Während er fotografierte, ging ich kurz aus dem Zimmer, um das nächste Brot in den Ofen zu schieben und als ich wieder kam, traute ich meinen Augen nicht. Noch kauend bemerkte er zufrieden, dass unser Zimt-Knäcke dem Original schon verdammt nahe komme. Der Biss sei vielleicht nicht ganz so „kurz“ und knusprig, aber vielleicht könne man die Knäckebrote vor dem Verzehr einfach noch einmal toasten? Geschmacklich hingegen gäbe es nichts einzuwenden. Und dann durfte ich endlich auch probieren. Seiner Meinung gibt es von meiner Seite jedenfalls nichts hinzuzufügen.

18 Gedanken zu „Suchtstoff

  1. Das Knäckebrot ist schnurstracks auf die Nachbackliste gewandert. (Aber ohne Braunkäse als zukünftige Begleitung. Der sieht echt unheimlich aus. So als ob ein Block Toastkäse ein Bad in Kaffee oder Cola genommen hat…)

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  2. Na, das klingt ja mal interessant! Ich glaube, die wären auch nach meinem Geschmack. Das doppelte backen ist, glaube ich, eine gute Idee hinsichtlich des Knuspereffekts. Das mache ich auch mit meinen Grissini, wenn sie mir nicht genug knuspern.
    Liebe Grüße Maren

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    • Toasten ist auf jeden Fall nicht so gut, dadurch wird das Knäcke eher zäh. Werde wohl beim nächsten Mal etwas kürzer bei höherer Temperatur backen, vielleicht sogar mit Umluft?
      Liebe Grüße,
      Eva

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  3. Brunost haben wir auch aus Norge mitgebracht – zunächst nicht sicher, ob das Zeug ganz schön komisch oder ganz schön toll schmeckt. Meine Lieblingskombi wurde recht schnell die mit Marmelade… denn das womöglich noch tollere Zimtknäcke haben wir übersehen! Das klingt aber so gut, dass ich’s auch ohne Brunost probieren werde (= weilwegen inzwischen alle). Merci!

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    • Geitost aka Brunost (von der Firma Guldbrandsdalen) bekommt man hier fast überall. Falls du also mal wieder im Norden bist… :-)
      Und falls du nachbäckst, das mit dem enzymaktiven Malz macht sicher Sinn!

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  4. Eine Alternative zu dem von Dir genannten Käse, könnte Gudbrandsdalen sein, ebenfalls ein norwegischer Braunkäse. Den gibt es bei uns in so gut wie jeder Käsetheke. Geitost hingegen habe ich hier (Frankfurt) noch nie gesehen.

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  5. Das schaut definitiv so aus, als hätte ich nun die perfekte Unterlage für den unglaublich guten süßen Ricotta, den ich einmal versehentlich gekauft hatte, gefunden.

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