Die Vorspeise, die es im Hause H. kürzlich zum grünen Spargel mit Perlgraupen und Hopfentrieben gab, möchte ich nicht unterschlagen. Sie ist schnell gemacht, perfekt als Vorspeise für ein Frühlingsmenue und die Bohnenkrautsahne schlug Herrn H. und mich gleichermaßen in den Bann. Er hatte auf dem Wochenmarkt zwar keine Hopfentriebe, aber immerhin doch einen Topf Bergbohnenkraut ergattern können. Andere Männer beglücken ihre Liebsten mit Rosen, ich freue mich viel mehr über das zart-lila blühende, fein aromatische Bergbohnenkraut. Während die Rosen meist nach einer Woche die Köpfe hängen lassen, kann ich vom Kraut wahrscheinlich noch nach Monaten ernten!
Für den grünen Spargel mit Bohnenkrautsahne und Garnelen:
- 500 g grüner Spargel
- 250 g Sahne
- 80 g Orangensaft, frisch gepresst
- 20 g Zitronensaft
- 5 g Bergbohnenkraut, gehackt
- (ich: 2 g Gelatine, in kaltem Wasser eingeweicht)
- 1/2 TL Meersalz
- 1 TL Zucker
- 1 EL Weißweinessig
- 300 g Black-Tiger Garnelen (ich: normale)
- 25 g Olivenöl
- Paprikapulver, Meersalz
Während der grüne Spargel im Ofen in Folie garte, kochte ich den Orangensaft auf ein Viertel ein. Herr H. schlug die Sahne cremig und vermengte sie mit dem abgekühlten Orangensaft, dem Zitronensaft, dem gehackten Bergbohnenkraut, dem Salz und dem Zucker. Anschließend schmeckte er sie mit Weißweinessig ab. Ich löste die Gelatine im Wasserbad auf, rührte 2 EL Sahne unter und hob die Mischung anschließend unter die restlliche Sahne. Nach einer guten Stunde im Kühlschrank hatte sie ausreichend angezogen. Herr H. briet die Garnelen in sehr heißem Olivenöl kurz an, würzte mit Salz und Paprika und schon war die Vorspeise fertig.
Fazit: Hätte ich die Sahne noch etwas länger gekühlt, hätte ich sicherlich hübschere Nocken abstechen können. Aber es war spät und wir waren halb verhungert, also mussten die etwas unförmigen, mit dem Esslöffel abgestochenen Nocken reichen. Alle Aromen harmonierten, wie nicht anders erwartet, perfekt. Falls etwas von der Bohnenkrautsahne übrig bleiben sollte, was bei uns der Fall war, so macht sie sich auch bestens zu einer Scheibe Brot mit geräuchertem Fisch.
Aus: Dumaines wilde Gemüseküche Jean-Marie Dumaine, Nikolai Wojtko
Bergbohnenkraut hab ich auch einen schönen Busch in meinem Handtuch-Gärtchen und wäre nie auf die Idee einer solchen Sahne gekommen- klingt sehr gut! Und Spargel kann man garnicht genug essen.
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Danke, Ninive. Ich fand eben auch, dass die Sahne sehr interessant klang. Unbedingt empfehlenswert! :-)
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Die Sahne klingt großartig und ich habe sogar Bergbohnenkraut auf dem Balkon. Werde ich dann mal testen :)
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Das sieht wunderbar aus :) und erinnert mich daran, dass ich Bohnenkraut pflanzen muss!
Ich hab endlich wieder ein bisschen Zeit zum Lesen, der gröbste Stress ist vorbei und kochen kann ich auch schon ;-)
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Danke, Britta. Es scheint alles gut geklappt zu haben bei euch. Das freut mich! Wir haben dich vermisst und hoffen bald etwas aus deiner neuen Küche zu hören!
Liebe Grüße,
Eva
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Die Blüten von deinem Bergbohnenkraut sind wunderschön! Bei mir blüht der Thymian gerade wie toll und die Bienen tummeln sich drauf, dass es eine Freude ist. Mein Bohnenkraut hingegen pfeift mir was von wegen Blüten. Aber für deine Bohnenkrautsahne brauche ich ja glücklicherweise keine Blüten.
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Du hast Thymian, Neid! Meinen Zitronenthymian musste ich letzten Herbst radikal zurückschneiden, weil er eine Art Mehltau hatte und so richtig hat er sich davon noch nicht erholt. Dein Bohnenkraut kriegt die Kurve bestimmt noch! :-)
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Ich bin schon seit einigen Jahren glückliche Besitzerin eines Bergbohnenkraut-Strauches und freue mich immer wieder über neue Verwendungsmöglichkeiten. Nun werde ich testen, wie es uns zu Spargel gefällt.
Mein bisheriger absoluter Favorit ist seit letztem Jahr: confierte Tomaten mit Bergbohnenkraut.
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Ein ganzer Strauch, wie herrlich. Ja, dass es zuTomaten passt, kann ich mir gut vorstellen, vielleicht sogar in Kombination mit Salbei? :-)
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Das hört sich so gut an, dass ich es am liebsten auch ausprobieren möchte. Aber Du weisst ja, nächstes Jahr ist auch noch Zeit. Einfach Lecker.
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Wieso bis nächstes Jahr warten. Wir haben doch einen Bund grünen Spargel im Kühlschrank. Und der Rest ist doch easy ;-)
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Aber die vielen anderen Rezepte… ;-)
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Danke, Toettchen. Ja, ich weiß, man kommt bei der großen Rezeptauswahl kaum hinterher… :-)
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Unter der Lupe betrachtet, sehen auch Bergbohnenblüten wie Rosen aus.
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Alles eine Frage der Perspektive ;-) – wie immer.
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Über 7 Wolken muss ich gehen … *mampf lecker*
Immer wieder ein Highlight dein Blog. Auch, wenn ich laut Yuki heute die Köchin bin und daher nun in die Küche muss. *flitz und weg* :D
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Danke. :-)
Hoffe, es gab‘ was Leckeres!
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Seufz. Ich habe keine Hopfentriebe aufgetrieben. Hab ich Spargel gakauft, grünen. Für heute abend habe ich einen anderen Plan, aber das nächste Mal gibt es die Bergbohnenkraut-Sahne :-)
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Echt blöd. Ich habe gestern gesehen, dass die Triebe sogar direkt vor unserer Haustür wuchern…
Die Sahne ist aber auf jeden Fall ein „Schätzchen“. :-)
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Interessante Kombi! Also auf die Black Tigers könnte ich verzichten, da stehe ich irgendwie nicht soo drauf, aber die Bohnenkrautsahne zu Spargeln klingt spannend. Unterscheidet sich Bergbohnenkraut denn sehr von „normalem“ Bohnenkraut? Von letzterem habe ich nämlich einen Mammutstrauch im Garten, so viele Bohnen kann ich kaum jemals essen :D
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Danke, Marco. Ich kann mich nicht erinnern, ob ich schon je Black Tiger Garnelen gegessen habe. Wie sich das Bergbohnenkraut geschmacklich vom „normalen“ Bohnenkraut unterscheidet, kann ich dir leider nicht sagen, da ich das „normale“ bislang nur in getrockneter Form verwendet habe.
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Was Du „normales“ Bohnenkraut nennst, ist vermutlich Berg-Bohnenkraut. Es gibt das Sommer-Bohnenkraut, das ist das häufigere auf Wochenmärkten und in Supermärkten, weil es aus Samen gezogen wird und etwas schneller wächst. Aber das ist einjährig und muss in jedem Jahr wieder ausgesät werden. Ich vermute deshalb, dass Du davon noch keinen „Mammutstrauch“ Anfang Mai im Garten hast. Mehrjährig und ausdauernd ist das Berg-(oder auch Winter-)Bohnenkraut. Deshalb vermute ich, dass es sich bei Deinem Strauch darum handelt.
Bei der Verwendung in der Küche kannst Du beide austauschen, das Aroma ist ähnlich. Die Blättchen des Berg-Bohnenkrauts sind etwas härter als die des Sommer-Bohnenkrauts. Daher verwende ich Berg-Bohnenkraut lieber für Gerichte, bei dem es mitgekocht wird, Sommer-Bohnenkraut für Gerichte, in dem es frisch verwendet wird.
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Wirklich wunderschöne Fotos. Ich hätte allerdings den Spargel mit den Garnelen kurz angebraten ;-) .
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Danke, Paul. Spargel anbraten? Ich weiß nicht, uns schmeckte er so sehr gut. :-)
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Auf Hopfentriebe freue ich mich auch schon. Wobei: Der bEdW immer sagt, man soll den Hopfen nur für seine natürliche Bestimmung nutzen :)
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Das muss ich ihm zustimmen. ;-)
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