Polenta mal anders

polentabrot 5Manchmal treten zwei Ergebnisse zeitgleich ein und führen zu einem neuen, dritten Ereignis. Das erste war der Artikel über die Polentabrötchen des Brotdocs. Es geht mir zugegebenermaßen nach dem Lesen seiner Rezepte häufig so, dass ich das Bedürfnis verspüre, sie nachzubacken. Ausführlich erläutert, gut dargestellt und nahezu gelingsicher. Das zweite Ereignis in der Kette war, dass ich feststellte, das der Polentarest im Vorratsschrank bereits abgelaufen war. Ergo, er musste dringend verwertet werden. Da mein Weizensauer angefrischt werden wollte, musste ich das Originalrezept zwar etwas umbauen, aber was dabei herauskam, war so gut, dass ich es ins Blog aufnehmen muss.

Für den Weizensauerteig:

  • 100 g Weizenmehl 550er
  • 100 g Wasser
  • 30 Weizensaueranstellgut (später wieder abgenommen)

Für die Polenta:

  • 100 g Polenta, fein
  • 200 g kochendes Wasser
  • 3 g Salz

Für den Autolyseteig:

  • 200 g Dinkelmehl 1050er
  • 500 g Weizenmehl 550er
  • 230 g Buttermilch
  • 170 g Wasser

Für den Hauptteig (1 Brot, 10 Brötchen oder 20 Brötchen):

  • Weizensauerteig (- 30 g AST)
  • Polenta
  • Autolyseteig
  • 20 g Butter
  • 20 g Honig
  • 17 g Salz
  • 10 g Hefe

teigling serieDie Buttermilch ist eher zufällig in Teig gelandet, die stand noch im Kühlschrank und musste dringend weg. Ich bin dann auch beim zeitlichen Ablauf stark vom Originalrezept abgewichen, da in meinem Kühlschrank nur höchst selten Platz für Teigschüsseln oder Bleche ist.

Am Vorabend setzte ich den Weizensauerteig an und ließ ihn über Nacht rund 16 Stunden gehen. Am nächsten Morgen übergoss ich die Polenta und das Salz mit dem kochenden Wasser und ließ es abgedeckt stehen. Danach vermengte ich die Zutaten für den Autolyseteig und ließ auch ihn bis mittags stehen (ca. 3 Stunden).

Gegen Mittag nahm ich die 30 g vom Weizensauerteig als neues Anstellgut ab und verstaute sie in einem Glas im Kühlschrank. Dann gab ich alle Zutaten für den Hauptteig in die Schüssel der Maschine und ließ sie erst 2 Minuten langsam, dann 4 Minuten auf nächsthöherer Stufe kneten. Der Teig löste sich danach fast vollständig vom Schüsselrand. Die Polenta war anfangs allerdings so fest, dass ich sie ein wenig mit dem Löffel zerteilen musste. Nach dem Kneten deckte ich die Schüssel ab und ließ den Teig ca. 2 Stunden gehen, währenddessen ich ihn zweimal in der Schüssel dehnte und faltete.

Nach den zwei Stunden hatte er sein Volumen mindestens verdoppelt. Ich bemehlte die Arbeitsfläche, setzte den Teig mit Hilfe der Teigkarte darauf und teilte zunächst 10 Stücke à 85 g davon ab. Ich faltete sie nacheinander zu einem Zylinder, rollte sie anschließend ca. 30 cm lang aus und drückte die Enden zu einem Kreis zusammen. Dann nahm ich jeden Kreis und verdrehte beide Enden in entgegengesetzter Richtung zu einer Acht. Die Nahtstelle soll dabei unter der Schlaufe liegen. Ich tunkte die Oberseite jedes Teiglings erst in Wasser und dann in Polentagries und ließ sie mit einem Tuch bedeckt eine gute Stunde gehen. Aus dem restlichen Teig formte ich einen länglichen Laib, bestrich ihn mit Wasser und bestreute ihn ebenfalls mit Polenta. Auch er durfte abgedeckt, an einem ca. 4°C kühleren Ort gehen.

Ich buk zuerst die Brötchen ca. 20 Minuten mit reichlich Schwaden, die ich nach 10 Minuten abließ, bei 240°C, warum sie nicht bräunten, weiß ich nicht. Direkt im Anschluss buk ich das dreimal quer eingeschnittene Brot erst 10 Minuten mit Schwaden bei 250°C, dann weitere 35 Minuten nach Ablassen der Schwaden bei 200°C. Der Laib bräunte fast schon zu stark.

polentabrot 7Fazit: Brot und Brötchen waren herrlich flauschig, mittelgroß geport und sehr aromatisch. Herr H. erkor das Brot sogleich als neuen Liebling. Es eignet sich sowohl für pikante als auch für süße Aufstriche. Ich habe keine 20 Brötchen gebacken, weil ich sie nach dem Abkühlen einfriere und nach Bedarf morgens auftaue und für so viele Brötchen ist auch im Gefrierschrank niemals Platz. Das Brot hielt übrigens erstaunlich lange frisch. Nach vier Tagen war der Knust noch einigermaßen saftig und appetitlich.

Werbung

Mohn, Marzipan, Sauerkirsche

mohntorte 2Was tun, wenn das zu beglückende Geburstagskind ein Faible für Marzipan, Mohn und Fruchtiges hat, aber weder Hermé noch das Internet kompartible Rezepte ausspucken? Vor dieser Frage befand ich mich kürzlich. Ein Weile liebäugelte ich mit einer mit Marzipan eingedeckten Sahnetorte, verwarf den Gedanken aber wieder, da ich noch keinerlei Erfahrung im Arbeiten mit Marzipan besitze. Während ich noch so vor mich hin grübelte, trudelte ein Mail von Herrn H. ein. Er hatte seine Idee zu einer Torte kurzerhand visualisiert* und bat mich, die entsprechenden Rezepte für die Bauteile herauszusuchen. Anbetracht unseres schon recht ergiebigen Fundus an Tortenrezepten war das relativ einfach. Wir fingen, wie üblich, mit den Böden an.

Für den Genueser Schokoladenbiskuit (16er Springform, Original mit 3 Eiern und entsprechend mehr an anderen Zutaten für eine 22er):

  • 35 g Marzipan-Rohmasse
  • 40 g extrafeiner Zucker
  • 1/2 TL Vanilleessenz
  • 2 Eier (Größenangabe fehlte, ich: ca. 100 g)
  • 35 g Mehl
  • 13 g Kakaopulver
  • 24 g Butter

marzipan biskuit serieIch fand die im Buch angegebene Vorgehensweise zwar etwas merkwürdig, hielt mich jedoch daran. Zunächst verknetete ich die Marzipan-Rohmasse mit dem Zucker. Dann gab ich sie in eine Schüssel, die ich in ein heißes Wasserbad stellte. unter Rühren gab ich nach und nach die leicht verquirlten Eier hinzu. Nun sollte ich die Masse aufschlagen, bis „sie schäumt“. Das tat sie bereits nach wenigen Sekunden. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass das schon ausreichend war und schlug noch einige Minuten weiter. Herr H. zerließ unterdessen die Butter und siebte Mehl und Kakaopulver. Ich nahm die Schüssel aus dem Wasserbad, mengte zunächst Mehl und Kakaopulver und dann die zerlassene Butter vorsichtig unter. Herr H. fettete und bemehlte den Rand der Springform und bespannte den Boden mit Backpapier. Ich goss den Teig in die Form und schob sie in den auf 220°C vorgeheizten Backofen. Man sollte die Temperatur zwar erst nach 10 Minuten reduzieren, aber da ich Angst hatte, der Teig könne zu dunkel werden, reduzierte ich sie direkt nach dem Einstellen auf 170°C. Nach 35 Minuten bestand der Biskuit die Stäbchenprobe. Aber oje, er war nicht besonders stark aufgegangen. Im Buch stand, dass der Biskuit nach dem Abkühlen in 2 2cm dicke Böden geschnitten werden solle. Unserer war gerade einmal 3cm dünn. Eigentlich hatte ich den Rand als Dekorrand vorgehen. Das ging mit diesem Biskuit nicht. Nachdem ein zweiter Bodenversuch fehlschlug, beschlossen wir, den Dekorrand wegzulassen.

Für die Sauerkirscheinlage (15er Form):

  • 3 g Gelatine (ca. 1,5 Blatt)
  • 100 g Sauerkirschpüree (TK-Ware)
  • 10 g Johannisbeerpüree (TK-Ware)
  • 12 g feiner Zucker
  • 2 g halbgezuckerte Kirschen (ich, statt Zucker + halbgezuckerten Kirschen: 25 g Amarenakirschen mit Sirup)

fruchtscheibe serieNachdem die Früchte aufgetaut waren, pürierte ich sie gemeinsam mit Amarenakirschen und -saft und löste die eingeweichte Gelatine im Wasserbad auf. Als sie aufgelöst war, rührte ich 2 EL Fruchtpüree ein und rührte diese Mischung anschließend unter das restliche Fruchtpüree. Dann füllte ich es in die Springform, deren Boden ich mir Frischhaltefolie bespannt hatte und stellte sie für einige Stunden kalt. Nach dem Abendessen bereiteten wir die weiße Mohnmousse.

Für die weiße Mohnmousse:

  • 4 g Gelatine
  • 125 g weiße Kuvertüre, fein gehackt
  • 125 g Vollmilch
  • 1/2 TL Vanilleessenz
  • 1 Eigelb (20 g)
  • 1,5 EL Cointreau
  • 190 g Sahne
  • 20 g Mohn, gemahlen

mohncreme serieAls erstes kochte ich die Milch mit der Vanilleessenz auf, gab sie unter Rühren zum Eigelb und goss die Mischung zurück in den Topf. Anschließend zog ich sie zur Rose ab (erhitzen bis 82°C). Darin löste ich die gut ausgedrückte Gelatine auf. Herr H. hatte derweil die Kuvertüre gehackt. Ich goss die Creme Anglaise unter Rühren über die Kuvertüre und gab dabei den Cointreau hinzu. Herr H. schlug die Sahne nicht ganz steif und hob sie nach und nach mit dem Mohn unter die Creme Anglaise. Ich drittelte den Boden waagrecht und wir begannen direkt mit dem Füllen.

füllen serieAuf dem ersten Boden verteilte ich eine dünne Schicht Mohncreme, legte den zweiten Boden darauf und bedeckte ihn ebenfalls mit einer dünnen Schicht Mohncreme. Darauf legte ich mittig, fast, die Fruchtscheibe, bedeckte auch sie mit einer dünnen Mohncremeschicht und legte den letzten Boden auf, den ich wieder mit der restliche Creme bedeckte. Nun durfte die Torte über Nacht im Kühlschrank fest werden.

Für die Sauerkirschglasur:

  • 50 g Sauerkirschen
  • 10 g Zucker
  • 30 g Wasser
  • 2 g Gelatine

fruchtglasur serieIch kochte alle Zutaten gemeinsam auf und ließ sie köcheln, bis der Zucker sich gelöst hatte. Dann pürierte ich die Früchte und gab das Püree durch ein feines Sieb. Anschließend löste ich die gut ausgedrückte Gelatine darin auf und ließ die Galsur bis auf ca. 40°C abkühlen. Als sie abgekühlt war, verteilte ich sie auf der oberen Mohnschicht, ohne die Form zu entfernen. Nach einer Sunde Kühlens mussten wir gemeinsam mit der Torte aufbrechen. Ich bibberte bis zuletzt, ob sie den knapp 2-stündigen Tranport heil überstehen würde.

mohntorte 8Fazit: Sie tat mir den Gefallen, wurde mit Ahs und Ohs bestaunt und nur ungern zum Fotografieren frei gegeben. Als endlich alle Familienmitglieder an der Kaffeetafel versammelt waren, senkten wir die Gabeln synchron in die Stücke. Die Konsistenz von Boden und Creme war perfekt. Nicht zu fest, nicht zu weich. Die leichte Marzipannote des Bodens harmonierte prächtig mit der Sauerkirschschicht. Allein mit der Mohnmenge hatte ich mich etwas vertan (ist bereits korrigiert). Ich hätte nicht gedacht, dass er ein so intensives Aroma entwickeln würde. Den Rest der Familie störte das nicht und wir werden sicher demnächst häufiger „eigene“ Wege gehen.

*Herrn H.s Tortenvision:

torte-visuBoden aus: Larousse Schokolade Christian Verlag

Weiße Mousse aus: Die hohe Schule der Patisserie Christophe Felder

Inspiration für die Fruchtschicht: PH10 Pierre Hermé

Für ein langes, glückliches Leben?

miso 8Als Herr H. und ich am letzten Freitag beratschlagten, was es zum Abendessen geben sollte, stellten wir verwundert fest, dass wir schon lange nicht mehr japanisch gekocht hatten. Wir rätselten eine Weile, woran das gelegen haben könnte und kamen schließlich zu dem Ergebnis, dass wir uns einfach in zu vielen unterschiedlichen „Länderküchen“ bewegen. Das Studium einer einzelnen „Küche“ nimmt jeweils unsere ganze Aufmerksamkeit gefangen, so dass meist alles andere, bis auf die Tortenproduktion, in den Hintergrund gedrängt wird. Erschwerend hinzu kommt, dass eine spezifische Küche meist ein ganzes Arsenal an bestimmten Gewürzen und Zutaten mit sich bringt, die dann auch aufgebraucht werden wollen. Ein kurzer Streifzug durch die Vorratskammer offenbarte jedoch, dass wir bestens ausgerüstet waren und ein japanisches Kochbuch war glücklicherweise auch zur Hand. Wir entschieden uns für eine Soba-Nudelsuppe. Der Sylvesterabend, an dem sie in Japan traditionell gegessen wird, ist zwar schon ein Weilchen her, aber für gute Wünsche für das neue Jahr ist es nie zu spät.

Für die Dashibrühe:

Für die Misosuppe:

  • 650 g Dashibrühe (oder 650 g Wasser plus 1 TL Instant-Dashipulver)
  • 60 g Misopaste (ich: weiße)

Für die Sobanudelsuppe:

  • 700 g Misosuppe
  • 150 g Sobanudeln
  • 1 Möhre, in Julienne gehobelt
  • 1 kleine Pastinake, in Julienne gehobelt
  • 1 Stückchen Steckrübe, in feinste Stifte geschnitten
  • 1 Stange Sellerie, in feine Scheibchen geschnitten
  • 1 kleines Stückchen Ingwer, fein gewürfelt
  • 1 Lauchzwiebel, in feine Röllchen geschnitten
  • Korianderblätter, nach Belieben
  • 2 EL Sojasauce
  • 1 EL Mirin
  • 1 TL Zucker
  • Shichimi-Toragashi, nach Belieben
  • (optional: gebratene Hackbällchen, Tofu, Hühnchenbruststreifen etc.)

zutaten serieAls erstes bereitete ich die Dashibrühe zu. Ich gab Kombu und Wasser in einen Topf und kochte es bei starker Hitze auf. Sobald das Wasser zu kochen begann, entfernte ich den Kombu (kann aufgehoben und wiederverwendet werden) und gab die Bonitoflocken hinzu. Nun durfte die Brühe 15 Minuten leise köcheln. Herr H. hatte inzwischen das Gemüse vorbereitet. Ich seihte die Dashibrühe durch ein sehr feines Sieb, gab sie zurück in den Topf, fügte Gemüse (bis auf die Lauchzwiebelröllchen), Mirin, Zucker und Sojasauce hinzu und ließ alles ca. 10 Minuten köcheln, bis das Gemüse gar war, aber noch Biss hatte. In der Zwischenzeit kochte ich die Sobanudeln 4 Minuten und schreckte sie kalt ab. Anschließend verrührte ich die Misopaste mit einigen Löffeln Brühe, zog den Topf von der Platte, rührte die Paste in die Suppe und würzte sie mit Shichimi Toragashi. Herr H. hatte in der Zwischenzeit noch ein paar schlichte Hackbällchen mit Wasabi gebraten. Ich verteilte die Nudeln auf zwei Schalen, schöpfte die kochend heiße Misosuppe darüber und verteilte Zwiebelröllchen und Koriander darauf. Fertig!

miso 11Fazit: Nachdem wir die Suppe schweigend geschlürft, stets ein Zeichen für besonderen Genuss, und die Nudeln und Gemüse mit Stäbchen herausgepickt hatten, lehnte Herr H. sich, nach einem Blick in die leeren Töpfe, seufzend zurück. Ob ich ihm, bitte, versprechen könne, in Zukunft wieder häufiger japanisch zu kochen? Ich tupfte mir den Mund mit einer Serviette ab, Suppe zu schlürfen kann seine Tücken haben, und gab ihm das verlangte Versprechen. Ob wir dadurch unsere Lebenserwartung steigern können, weiß ich nicht, aber auf jeden Fall macht uns ein Essen wie dieses glücklich.

Aus: Das Japan Kochbuch Kenichi Kusano, Tian Tang

BBD#65 Knäckebrot, die erste – Crispbread, the first

knäckebrot mit KnackDa sich scheinbar niemand traut, das erste Knäckebrotrezept einzureichen, mache ich mutig den Anfang. So ganz locker ging es mir auch nicht von der Hand. Der erste Teig ging beim Backen eine so innige Verbindung mit dem Backpapier ein, dass ich alles komplett entsorgen musste. Vor dem zweiten Versuch schickte Herr H. mir zum Ansporn den Link zu einem schwedischen Roggenknäcke. Ich las mir den Bericht aufmerksam durch, dachte mir meine Modifikation dazu und legte los.

Since no one seems to dare handing in the first recipe for crispbread, I bravly go ahead. It didn’t start off smoothly for me neither. The first dough united so firmly with the baking paper while in the oven I had to throw away everything afterwards. Before my second try Mister H. send me a link for a swedish rye crispbread in order to encourage me. I read the article thoroughly, adjusted the recipe just a tiny bit to my taste and got started.

Für den Vorteig:

  • 100 g Roggenvollkornmehl
  • 100 g Wasser
  • 1 reiskorngroßes Stück Hefe
  • 1 TL Sauerteiganstellgut

For the sponge:

  • 100 g wholemeal rye flour
  • 100 g water
  • 1 tiny piece fresh yeast, size of a rice grain
  • 1 tsp rye sour dough starter

vorteigIm Originalrezept wird der Teig ausschließlich durch Hefe gelockert und der ganze Teig über Nacht stehen gelassen. Ich dachte mir, ein wenig Roggensauerteig könnte nicht schaden. Also vermengte ich alle Zutaten und ließ sie abgedeckt ca. 16 Stunden stehen.

The original recipe uses only yeast to losen the dough and the whole dough is left fermenting over night. I thought a little rye sourdough wouldn’t hurt. So I mixed up all ingredients and left the sponge fermenting for about 16 hours.

Für den Hauptteig (ergibt 4 – 5 Knäckebrote, Durchmesser ca. 20 cm):

  • Vorteig
  • 50 g Weizenmehl 550er
  • 50 g Roggenmehl 1150er
  • 40 g Wasser
  • 4 g Salz
  • 4 g Hefe

For the main dough (makes 4 – 5 crispbreads with approximately 20cm diameter):

  • sponge
  • 50 g wheat flour type 550
  • 50 g rye flour type 1150
  • 40 g water
  • 4 g salt
  • 4 g fresh yeast

hauptteigIch gab alle Zutaten für den Hauptteig in eine Schüssel und knetete sie mit dem Handrührgerät ca. 5 Minuten lang. Dann ließ ich den Teig abgedeckt ca. 2 Stunden gehen. Sein Volumen hatte sich in der Zeit mehr als verdoppelt, ich war sehr überrascht. Ich bemehlte die Arbeitsfläche kräftig, roggenlastige Teige sind sehr klebrig, und teilte den Teig in vier Teile, die ich nacheinander 1-2mm dünn ausrollte. Es ist sehr wichtig, dass die Teiglinge so dünn sind, da sie ansonsten zäh statt knusprig aus dem Ofen kommen. Ich stach aus den ausgerollten Fladen mit einer umgedrehten Schüssel Kreise aus und mit dem 6,5er Dessertring ein Loch in der Mitte jeden Fladens. Dann heizte ich den Backofen mit Blech auf 220°C vor und stach zahllose Löcher in die Teigoberfläche. Da mir die mit dem Essstäbchen gestochenen Löcher ein wenig zu klein vorkamen, nahm ich bei den letzten beiden Broten das stumpfe Ende einer Häkelnadel – hätte nie gedacht, dass ich sie noch jemals brauchen würde. Dann zog ich das Backpapier auf das heiße Blech und buk die Brote ca. 8 – 12 Minuten. Die Knäckes sind fertig, wenn ihre Oberfläche leicht gebräunt ist. Am besten Augenkontakt halten!

I put all ingredients for the main dough in a bowl and kneaded the dough for 5 minutes using my handheld electric mixer. After that I let it prove covered for about 2 hours. I was really surprised to see that it more than doubled in volume during this time. I floured the worktop generously, rye dominated dough tends to be very sticky, and divided the dough in 4 pieces. Then I rolled out one piece after another about 1-2 mm thin. It is very importent for the dough to be rolled very thinly otherwise you would retrieve rather tough than crunchy crispbread from the oven. I cut circles out of the thinly spread dough using a bowl und cut a hole right in the middle using a 6,5cm dessert ring. I preheated the oven to 220°C and punctured the crispbreads with a chopstick. Since the holes seemed a bit to tiny I used the bold end of a crochet hook for the last two – never thought I would use one of those ever again. Finally I put the baking paper onto the hot baking sheet and baked the crispbreads for 8 – 12 minutes. They are ready when lightly brown on the surface. Better keep eyecontact!

knäckebrot 5Fazit/ conclusionHerr H, dem ich bereits mittags von meinem Erfolg vorgeschwärmt hatte, nahm ein Knäcke, biss herzhaft hinein, *krach*, und kaute eine Weile mit geschlossenen Augen. Hmmm, sagte er nachdem er den Bissen geschluckt hatte, das ist schon geschmacklich verdammt nah am Wasa Roggen fein. Gut gemacht. Also, so schwer ist es gar nicht. Ich freue mich weiterhin auf eure Rezepte für den BBD#65!

Mister H. whom I already told excited about my success in baking took one crispbread, sunk his teeth into it, *crunch*, and chewed a while on the bite eyes closed. Hmm, he said after having swallowed the bite, that is really coming close to the original Wasa fine rye crispbread. Well done! So it isn’n that difficult and I remain still looking forward to your recipes for BBD#65!

breadbakingday #65-1

Chili deluxe – Satte 2 für weniger als 5

chili 9Als ich am Montag Peters (Aus meinem Kochtopf) Aufruf, 2 Personen für weniger als 5€ satt zu bekommen, las, musste ich nicht lange überlegen.

Blogevent Satte ZWEI für weniger als fünf

Ich weiß nicht, ob es ein Relikt aus Studienzeiten ist oder den folgenden mageren Jahren geschuldet, aber ich lernte bereits recht früh, aus wenig viel zu machen. Mit fortschreitenden Kochkenntnissen wurde es immer einfacher. Köstliche Gnocchi mit Tomaten- oder Gorgonzolasauce? Mit beliebig leckerer Füllung bestückte Ravioli? Knuspriges Baguette mit Tomaten-Mazarella-Salat? All diese Gerichte kosten, ausser ein wenig Zeit für die Zubereitung, erstaunlich wenig. Jedes Mal, wenn ich an einer Supermarktkasse stehe, beobachte ich interessiert, wie viel Geld man für hoch „veredelte“ Lebensmittel ausgeben kann. Fertigmahlzeiten, tiefgefrorene, fertig gewürzte Gemüsemischungen, fertige Saucen und Dressings und natürlich aromatisierte Joghurts und Puddings. Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen. Für all diese Dinge kann man viel Geld ausgeben, zum Glück muss ich es nicht.

Für das Chili:

  • 200 g gemischtes Bio-Hack
  • 250 g Kidneybohnen (aus der Dose oder 100 g getrocknete, über Nacht eingweicht, gekocht)
  • 2 kleine rote Zwiebeln, fein gehackt
  • 1 mittelgroße Möhre, in Scheiben geschnitten
  • 1 rote Spitzpaprika, in Stückchen geschnitten
  • 3 kleine Stangen Staudensellerie, geputzt, in Scheibchen geschnitten (oder ein Stück Knollensellerie, fein gewürfelt)
  • 2 rote Thai-Chilis, entkernt, fein gehackt
  • 1 Knoblauchzehe, fein gehackt
  • 1 EL Tomatenmark
  • 1 TL Koriandersamen, geröstet und gemahlen
  • 1 TL Kreuzkümmelsamen, geröstet und gemahlen
  • 1 TL Oregano
  • 1/2 TL Rauchpaprikapulver
  • 1 EL Apfelessig
  • 1 TL brauner Zucker
  • Salz, Pfeffer
  • 1 – 2 EL frischer Koriander, gehackt, nach Belieben

zutaten chili serie

Nachdem ich ale Zutaten bereit gestellt und geschnippelt hatte, briet ich zunächst die Zwiebeln an, fügte das Hack hinzu und ließ es von einer Seite Farbe annehmen. Danach drehte ich es um, damit es auch von der anderen Seite Farbe annehmen konnte. Erst dann zerteilte ich es mit dem Pfannenwender. Auf diese Weise angebraten verliert es kaum Wasser. Zu dem fertig angebratenen Hack gab ich die Gewürze, das Tomatenmark, Chili, Knoblauch und die Gemüsewürfel. Nach kurzen Anbraten bedeckte ich alles mit Wasser, salzte und ließ es abgedeckt gut 20 Minuten köcheln. Dann gab ich die Kidneybohnen hinzu und ließ es weitere 20 Minuten köcheln. Theoretisch war es nun fertig. Ich band es noch mit etwas in Wasser aufgelöster Stärke, schmeckte mit Salz, Essig und Pfeffer ab und stellte es warm.

Für die Guacamole:

  • 1 reife Avocado
  • 1/2 winzige Knoblauchzehe
  • 2 EL Crème Fraîche
  • 2 kleine Cherrytomaten, fein gewürfelt
  • Salz, Pfeffer

guacamole serieIch verwende für die Guacamole keinen Zitronen- oder Limettensaft, da ich festgestellt habe, dass sie nicht braun wird, wenn die Avocado richtig reif ist. Zudem empfinde ich die Säure störend, die Tomatenwürfel sorgen für meinen Geschmack für hinreichend Säure.

Ich gab die geschälte Avocado mit dem Knoblauch, etwas Salz, Pfeffer und der Crème Fraîche in ein Schälchen, pürierte alles und rührte anschließend die Tomatenwürfel unter. Herr H., der inzwischen eingetrudelt war, schnupperte kurz und strahlte dann über beide Ohren, Chili möge er am liebsten. Inzwischen war auch das nach diesem Rezept gebackene Baguette im Backofen aufgetaut und einem köstlichen Abendessen stand nur noch ein Foto im Weg.

chili mit detailsFazit: Chili ist eines der wenigen Gerichte, das uns seit Jahrzehnten begleitet. Im Laufe der Jahre habe ich alle möglichen und unmöglichen Änderungen daran vorgenommen, es überall auf der Welt gekocht, in fremden Küchen, auf dem Campinggaskocher, auf dem Benzinkocher, mit viel Gemüse, mit wenig Gemüse, mit Fleisch, mit Tofu und selbst hier zu Hause kommt es meist einmal pro Woche auf den Tisch. Es ist ein echter Dauerbrenner, der kostenmäßig sicher noch zu „verschlanken“ wäre, aber so, in der „Luxusvariante“, schmeckt es uns – derzeit – am besten.

Kosten:

Preise